Brandberg und Desolation Valley
Vom Brandberg zum Ugab
Am ersten Tag fuhren wir über Uis, wo wir tankten und bei Cactus & Coffee eine Kleinigkeit aßen, zu einer Schlucht auf der Westseite des Brandbergs, wo wir wild unter einem Kameldornbaum campten.
Ich versuchte, zu Fuß die Numasquelle beim Brandberg zu erreichen, aber musste dann doch vorher umkehren, um vor Sonnenuntergang wieder im Camp zu sein.
Am Tag darauf fuhren wir auf der D2342 weiter zum Ugab Rhino Camp. Die Straße ging bei den Gobobosebberge über einen Pass, von dem wir weit über das zerklüftete Ugabtal schauen konnten.
Bei der Brandberg West Mine hörte die D2342 auf und es ging über eine Zweispur-Pad weiter bis zum Ugab Rhino Camp.
An der anderen Seite des Ugab begann eine etwas anspruchsvollere Offroad-Pad. Eigentlich ist der Weg sehr einfach zu fahren, aber es gibt zwei Stellen, wo ich Low Range einlegen musste, und den Wagen klettern ließ.
Dann stiegen wir aus dem Ugab-Tal herauf und die Weite des Damaralandes lag vor uns.
Desolation Valley
Normalerweise biegen wir in den Weg nach Osten in Richtung Twyfelfontein ab, aber Chris wünschte sich, das Desolation Valley und den Huab zu sehen. Also ging es nach Westen, an der Gai-As-Wasserstelle vorbei, und dann runter in das Huabtal.
Im Huab stand noch Wasser und der übliche Weg durch das Rivier war völlig verspült und nicht mehr passierbar. Aber wir fanden einen anderen Weg durch den Fluss.
Dann ging es einen steilen Weg hoch zu einem Aussichtspunkt, von dem wir das ganze Desolation Valley überschauen konnten. Wir konnten weit und immer weiter über die felsigen Berge schauen. Der Wind hatte Sand vom Huab den Berg hoch geblasen, und kleine Dünen geformt.
Wild Wild West
Theoretisch hätten wir durch das Huabtal nach Norden fahren können. Aber auf der Tracks4Africa-Karte wird vor Sümpfen gewarnt und auch in der Literatur wird davon abgeraten. Da wir eine gute Regenzeit gehabt hatten und im Huab Wasser war, wollten wir nicht das Risiko eingehen und fuhren weiter nach Westen an der Kuidas-Wasserstelle und -Lodge vorbei auf einen Weg, den ich persönlich „Wild wild West“ nenne. Der Regen war in der letzten Regenzeit kaum so weit vorgedrungen. Die Vegetation wurde immer spärlicher.
Die Landschaft war typisch fürs Damaraland: rotbraune Tafelberge und viele Steine; die Heimat von Welwitschien, Melkbos und vereinzelten Moringabäumen. Im Flussbett des Springbok-Riviers wurde es grüner mit Akazien und Salvadorabüschen. Ab und zu gab es eine natürliche Wasserstelle und wir sahen Giraffen-, Nashorn- und Elefantenspuren, aber nicht die Tiere selbst.
Wieder übernachteten wir wild. Abends hörten wir das Geheul von Schakalen und das meckernde Gelächter einer Hyäne. Dann ein Gebrüll. Chris fragte: „Ist das ein Löwe?“ und Anita antwortete: „Nein, das ist eine Hyäne.“ Es war aber doch ein Löwe gewesen und Anita wollte nur Panik verhindern. Am nächsten Tag beichteten wir ihm das. Als ich nachts mit Penny Gassi ging, meckerte eine Hyäne ganz nahe an unserem Camp. Ich machte alle Lampen an und war froh, als Penny endlich fertig war und ich ins Bett gehen konnte. My Rooftent is my Castle!
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