Wir campen hoch oben im Erongo auf der Campsite „Okondeka“. Rundherum haben wir eine grandiose Aussicht und können von dem kleinen Hügel, auf dem sich die Campsite befindet, auf eine Wasserstelle hinunterschauen.
Die Campsite ist sehr komfortabel. Es gibt eine Dusche und Toilette. Warmes Wasser kommt aus einem Donkey, den wir selbst feuern müssen. Der Grillplatz ist sehr groß und genügend Holz ist vorhanden. Ein großes Dach gibt uns den ganzen Tag über Schatten.
Silvester
Silvester haben wir mit der Familie Schmidt/Hinterholzer auf Ombu gefeiert. Es gab lecker Potjie und danach haben wir gemütlich an einem großen Feuer zusammengesessen, Musik gehört und uns gut unterhalten. 2022 wurde mit großem Hallo empfangen. Der größte Wunsch für das neue Jahr ist, dass es guten Regen geben wird.
Dann machen wir uns in der Neumond-Nacht auf den Weg nach Okondeka und scheuchen ein paar Zebras auf. Gehetzt laufen sie vor uns die Pad entlang. Wir bleiben stehen und löschen alle Lichter, um ihnen eine Chance zu geben irgendwo abzubiegen. Draußen ist eine schwarze Neumond-Nacht. Die Milchstraße funkelt über uns und ich schaue, wie viele Sternbilder ich erkennen kann: der Stier mit Aldebaran, Orion mit Rigel und Betelgeuze und natürlich dem Gürtel, der Kleine Hund mit Sirius und der Schiffskiel mit Canopus. Im Osten ist das Kreuz des Südens aufgegangen und Alpha und Beta Centauri sind auch schon zu erkennen. Nach ein paar Minuten des Staunens, starten wir das Auto, machen die Scheinwerfer an und fahren weiter. Die Zebras haben sich irgendwo in die Büsche geschlagen.
Farmrundfahrt
Den Neujahrstag fahren wir auf der Farm Ombu herum. Die Landschaft ist toll und immer wieder sehen wir Tiere: Springböcke, Giraffen, Gemsböcke, Impalas, Böckchen und eine Straußenfamilie mit einem Küken. Spuren zeigen uns, dass vor Kurzem ein Nashorn da rumgelatscht ist, aber wir bekommen das Tier nicht zu Gesicht.
Die Wege sind gut, aber ab und zu fuhren wir ein wenig anspruchsvollere 4×4-Wege, um einen Adrenalinstoß zu bekommen. Da wir aber bei der Hitze nicht unangenehme Recovery-Aktionen machen wollten, ließen wir die ganz komplizierten Strecken aus.
Wir faulenzen auf der Campsite
Nachmittags sind wir wieder auf der Campsite. Wir lesen oder schauen mit dem Fernglas runter auf die Wasserstelle. Um 16:30 ist es nicht mehr so heiß und ich greife Kamera und Fernglas und mache einen zweistündigen Spaziergang. Ein paar Springböcke laufen davon und bei der Wasserstelle treffe ich auf einen jungen Kudubullen, der mich neugierig anschaut.
Abends grillen wir uns ein paar Käsegriller und lesen dann noch ein wenig. Ja, es gibt genug Licht, denn wir haben eine helle LED-Lampe an unsere tragbare Lithium-Batterie angeschlossen. Anita geht früh ins Bett. Ich bleibe noch wach und höre, wie eine Herde Zebras an der Campsite vorbeiläuft und zur Wasserstelle geht. Es ist wieder eine sehr dunkle Nacht und ich kann die Tiere nicht sehen, aber ich höre ihr Schnauben und das Poltern von Steinen.
Nochmal Offroad
Am nächsten Tag machen wir uns nochmal einen faulen Vormittag bis wir unsere Sachen packen und losfahren. Wir haben nochmal Lust auf ein wenig 4×4 und so fahren wir einen Weg, der offensichtlich schon lange nicht mehr genutzt wurde. An einer schwierigen Passage muss ich Low Range einlegen, aber wir kommen gut über sie hinweg.
Mittags erreichen wir das Farmhaus von Ombu und quatschen uns mit Karen fest. Dann fällt uns aber ein, dass es Sonntag ist und der Supermarkt in Omaruru vielleicht früher zumacht als an Werkstagen. Es sind zwar nur 50 Kilometer bis nach Omaruru, aber die Gravelpad hat es in sich. Wir brauchen über eine Stunde bis zum Ort und kaufen noch ein. Die letzten 30 Kilometer über die Teerpad bis nach Hause sind dann nur noch ein Klacks.
Empfehlung
Solltest du eine einsame Campsite in schöner Umgebung suchen, dann ist die Campsite Okondeka auf Ombu sehr zu empfehlen.
Anette Seiler
Anette bereist schon seit ihrer Kindheit das südliche Afrika. Sie liebt es, in der freien Natur zu sein, zu campen, Vögel zu beobachten und offroad zu fahren.
Marion Frings says
Liebe Anita, liebe Anette.
Es ist ja wunderbar, auf diesem Wege eine Verbindung zu euch zu erhalten, nur weil Lilo versehentlich mich kontaktiert hatte.
Es ist ja unfassbar, wie ihr euer neues Leben gestaltet habt. Außergewöhnlich und fern von allen europäischen Gepflogenheiten. Gratulation zu dieser Entscheidung.
Wenn Lilo es wollte, würde ich sie sofort gerne begleiten auf dem Weg zu euch. auf eine Tasse Kaffee 😂 ( uvm).
Gerne höre ich von euch und wünsche eine weitere gute und gesunde Lebenszeit. Vielleicht meldet ihr euch ja mal!?
Herzliche Grüße von Marion
Anita says
Hallo nach Deutschland,
Schön von dir zu hören. Ihr seid stets willkommen hier bei uns.
A&a