Mit einem Hund nach Namibia reisen

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Planst du deinen nächsten Urlaub in Namibia und möchtest einen Hund mitnehmen? 

Wir reisen regelmäßig mit unserem Hund von Deutschland nach Namibia. Unsere Penny ist jedes Mal eine Bereicherung des Urlaubs. Wenn du überlegst, ob du deinen Hund im Urlaub nach Namibia mitnehmen kannst, geben wir dir hier alle Informationen, die du brauchst. 

Es gibt drei große Abschnitte in diesem Blog-Beitrag:

• Zuerst musst du dir Gedanken darüber machen, ob du es wirklich willst. 
• Wenn du dich dafür entscheidest, gibt es einige Formalitäten, die es zu erfüllen gibt. 
• Zuletzt schildern wir einen üblichen Flug mit Hund.

Unsere Penny

Im Mai 2006 kam Penny in unser Leben. Vorher hatten wir uns ein paar Wochen viele Gedanken über unseren zukünftigen Hund gemacht, denn eines war klar: Wir reisen gerne und wenn wir uns einen Hund anschaffen, dann wollen wir ihn auch im Urlaub mitnehmen – auch wenn es nach Namibia geht.

Ein paar Recherchen im Internet ergaben: 

• Ja, wir können mit einem Hund in Namibia einreisen – auch beim Hosea Kutako International Airport. 
• Aber nicht jede Airline erlaubt einem die Mitnahme eines Tieres.
• Wenn der Hund in der Kabine eines Flugzeugs reisen soll, darf er nicht mehr als sechs Kilogramm wiegen. Sollte der Hund schwerer sein, muss er in den Cargo-Bereich des Flugzeugs reisen.
• Bevor wir mit dem Hund in Namibia einreisen, müssen wir einige Formalitäten erledigen.
• Es gibt auch EU-Formalitäten, wenn wir den Hund zurück nach Europa bringen.
• Es gibt viele Menschen, die die Mitnahme eines Tieres nach Afrika kritisch sehen. Oft ist diese Kritik durchaus berechtigt.

Wir hatten schon einige Gruselgeschichten über Tiere im Cargo-Bereich eines Flugzeuges gehört, etwa, wenn vergessen worden war, die Heizung anzustellen. Daher war es uns von vorn hinein klar: wenn Hund, dann einen, den wir in die Kabine mitnehmen können. Es blieben also nur kleine Rassen übrig und von denen gefielen uns Jack Russell-Terrier am meisten.

Nach all diesen Überlegungen hielten wir eines Sonntags ein acht Wochen altes Jack Russell-Terrier-Mädchen in den Händen. Wir tauften sie “Penduka”, was übersetzt aus dem Herero “Wach auf!” heißt. Aber von Anfang an wurde sie nur “Penny” gerufen. Sie versteht aber auch, dass Begriffe wie “Prinzessin” oder “Stinkeline” auf sie zutreffen.

Unsere Penny hat sich zu einem Reiseprofi entwickelt. Egal, ob im Auto, Zug, Flugzeug, Schiff, Fahrrad oder Motorrad – Hauptsache (für sie) ist, dass sie dabei sein kann. Von Cornwall bis Estland bis Italien hat sie weitere Teile Europas gesehen. Und natürlich war sie auf vielen Reisen in Namibia und Südafrika dabei.

Für und Wieder

Wichtige Überlegungen vor der Reise

Eine Reise mit Hund von Europa nach Namibia will gut überlegt sein. Deshalb zählen wir hier auf, was dafür und was dagegenspricht.

Für

Warum einen Hund in den Urlaub nach Namibia mitnehmen?

Die Tatsache, dass wir unseren Hund nach Namibia mitnehmen, hat viel Kopfschütteln hervorgerufen. Bevor ich aber auf die Einschränkungen und Kritikpunkte eingehe, möchte ich schildern, warum wir unsere Penny dennoch, wenn wir können, immer dabeihaben.

Erstens ist sie Teil unserer kleinen Familie. Wenn man sich einen Hund anschafft, bekommt man ein neues Familienmitglied und der Hund bekommt – aus seiner Perspektive – ein Rudel. Dieses Gefüge ist sehr wichtig, für uns und für den Hund. Für Penny ist ihr Rudel – also wir – nach dem Fressen das Wichtigste überhaupt. Für ein paar Stunden kann sie durchaus allein bleiben, aber eine Trennung für mehrere Tage und Wochen fällt uns allen schwer.

Zweitens macht es Spaß mit einem Hund Urlaub zu machen. Sie genießt es in vollen Zügen und wir freuen uns, wenn sie dabei ist.

Drittens bietet ein Hund Schutz. Auch ein kleiner Hund wie Penny kann fremde Menschen auf Abstand halten und auch vor gefährlichen Tieren warnen. Wir saßen mal eines Abends noch draußen vor unserem Zelt, als Penny zu knurren anfing. Anita leuchtete mit ihrer Taschenlampe den Campingplatz ab und sah eine Speikobra, die an unserem Tisch vorbeischlängelte und in einen Baum kletterte. Hätte Penny nicht geknurrt, hätte etwas Böses passieren können. Ein anderes Mal wurden wir morgens von Hundegebell geweckt, als eine Hyäne unsere Campsite besuchte. Auch glauben wir, dass der Inhalt unseres Autos besser geschützt ist, wenn der Hund drin ist, als ohne Hund – auch wenn die Fenster ein wenig geöffnet sind, damit Luft hineinkommt.

Namibia ist kein hundefeindliches Land. Die meisten Familien besitzen mindestens einen, wenn nicht gar mehr, Hunde.

Wider

Warum solltest du deinen Hund nicht mitnehmen?

Ich sagte bereits, dass es auch Bedenken gegen und Kritik wegen der Mitnahme von Penny gab. Einige Punkte sind berechtigt, andere nicht.

Die lange Reise

Ein Direktflug zwischen Deutschland und Namibia dauert mindestens 10 Stunden. Dazu kommt noch Zeit vorher für die Sicherheitskontrolle und danach für die Einreise. Kann ein Hund es so lange aushalten?

Ja, er kann. Wie genau, werde ich weiter unten schildern. Hier nur kurz: Ein Hund kann 12 Stunden unterwegs sein, aber es darf nicht viel länger dauern. Im Augenblick (Stand 2018/2019) kann man mit zwei Airlines, die Namibia anfliegen, einen Hund in der Kabine mitnehmen: Condor und KLM. Die Condor fliegt aber nicht im europäischen Winter. Wenn man also zwischen Oktober und April mit dem Hund fliegen möchte, bleibt nur die KLM. Die KLM macht aber eine Zwischenlandung in Angola. Dadurch verlängert sich die Flugzeit um mindestens eine Stunde und das liegt hart an der Grenze von dem, was wir unserem Hund zumuten wollen. Deshalb können wir im Augenblick nur mit der Condor fliegen und sind deshalb nicht ganz so frei, was den Zeitraum, in dem wir reisen können, betrifft.

Air Namibia nimmt auch Hunde im Cargo-Bereich mit. Leider sind Tiere in der Kabine nicht erlaubt. Wenn man sich für diese Airline entscheidet, dauert die Flugzeit auch 10 Stunden, aber das Tier muss mit dem Gepäck aufgegeben werden. Das verlängert die Zeit in der Cargo-Box um mindestens zwei Stunden.

Da wir Penny nur in der Kabine mitnehmen, werde ich auf die Möglichkeit der Mitnahme eines Hundes im Cargo nicht weiter eingehen. Du kannst sie aber im Hinterkopf behalten. Wir haben schon oft Touristen getroffen, die ihre Schäferhunde oder Labradore mitgenommen haben.

Folgende Fragen musst du dir stellen:

• Kann dein Hund 10 Stunden ohne Beruhigungstabletten still liegen bleiben?
• Hat er keine Angst vor dem Fliegen?
• Kannst du ihm den kleinen Platz für so lange Zeit zumuten?
• Kann er sich in einer Hundetasche wohl fühlen?
• Kannst du selber mit dem Platzmangel für 10 Stunden klarkommen?

Nur wenn du alle diese Fragen mit “Ja” beantworten kannst, solltest du es erwägen, deinen Hund mitzunehmen.

Wenn du eine oder mehrere Fragen mit “Ich weiß nicht” beantwortet hast, solltest du eventuell erstmal eine kürzere Flugreise mit dem Hund machen und ausprobieren, ob sowohl der Hund, als auch du damit klarkommt.

Und wenn du eine oder mehrere Fragen mit “Nein” beantwortet hast, lasse deinen Hund lieber zu hause.

Es ist nicht immer möglich

Es gab ein paar Jahre, in denen keine Airline, die einen Hund in der Kabine erlaubt, nach Namibia flog. Im Cargo-Bereich wäre es immer möglich gewesen, aber das wollten wir nicht. Deshalb musste unsere Penny in Deutschland bei lieben Freunden bleiben. Wir haben sie während unseres Urlaubs schrecklich vermisst und waren heilfroh, als die Condor ankündigte, Namibia anzufliegen.

Rechne also nicht damit, dass du deinen Hund immer mitnehmen kannst und habe zur Not ein Ferienheim für ihn bereit. Bei uns waren es Nachbarn im Dorf.

Formalitäten

Man kann nicht einfach an der Grenzkontrolle in Namibia mit einem Hund auftauchen und denken, dass der Hund durch gewunken wird. Nein: man muss die entsprechenden Formulare mit Stempel vorzeigen und danach auch noch das Veterinäramt in Windhoek aufsuchen. Das Veterinäramt in Windhoek gehört zu den effizienteren Behörden in Namibia, aber für die Beschaffung der Formulare ist es fast zwingend notwendig, dass man eine Kontaktperson vor Ort hat, die die Formulare besorgt und nach Europa schickt.

Theoretisch geht es auch über die namibische Botschaft in Berlin, aber unsere Erfahrung war, dass die Botschaft uns nicht weiterhalf. Das erforderliche Formular wurde zwar bezahlt, kam aber leider nie an.

Zu den Formalitäten gehört auch, dass man einen Amtstierarzt in Deutschland aufsuchen muss.

Kosten

Bevor der Hund ins Flugzeug darf, muss das Frauchen oder Herrchen ein Ticket für das Tier vorweisen. Die Kosten sind die Hälfte eines Menschen, aber der Hund bekommt nicht etwa einen eigenen Platz. Nein: er muss wie Handgepäck unter den Vordersitz geschoben werden. 

Dazu kommen die Impfungen und Medikamente. Die Impfungen, die ein Hund für Namibia vorweisen muss, braucht der Hund auch in Deutschland. Wir nehmen aber immer ein Spot-On gegen Zecken und andere Insekten mit. Außerdem braucht der Hund Medikamente gegen Herzwurm, wenn er in den Norden Namibias reist.

Kosten für die Ein- und Ausreiseformalitäten sind nicht zu vernachlässigen. Für die Einreisegenehmigung muss man einen Betrag von 150 NAD in Windhoek zahlen. Weiterhin muss der Amtstierarzt in Deutschland den Hund untersuchen und ein Formular ausfüllen. Auch das kostet.

Weitere Kosten sind eine Tasche, die den Vorgaben der IATA entspricht. Diese Tasche brauchten wir sowieso für die anderen Reisen, also lassen wir sie nicht als Extrakosten gelten. Wir benutzen seit vielen Jahren ein Flightbag von Hunters. Wenn der Hund im Cargo-Bereich reist, braucht es eine entsprechende Box aus Hartplastik.

Einschränkungen

Wenn du in einer geführten Tour fährst, solltest du vorher fragen, ob Hunde mitgenommen werden können. Aber auch als Selbstfahrer solltest du bedenken:

Man kann mit dem Hund nicht überall hinreisen. In den Nationalparks sind Haustiere nicht erlaubt und man sollte sein Tier auch nicht hineinschmuggeln. Wenn es entdeckt wird, könnte es sofort getötet werden. Nun mag man sagen, dass die Ranger manchmal auch Hunde haben und dass Assistenzhunde erlaubt sind. Aber diese Tiere bekommen noch extra Impfungen und sind eine Ausnahme. Diese Ausnahme wird niemals für normale Haustiere gemacht.

Ziele wie Etosha, Sossusvlei und Fischfluss Canyon sind also mit Hund nicht erreichbar. Das heißt aber nicht, dass man nichts mehr sehen oder erleben kann. Wir haben diese Ziele mehrmals besucht bevor Penny in unser Leben kam und planen, sie wieder anzufahren, wenn sie nicht mehr in unserem Leben ist. So lange sie dabei ist, müssen wir alternative Ziele anfahren. Die gibt es reichlich.

Sollte es aber deine erste Reise in Namibia sein, solltest du dir wirklich überlegen, ob du diese Reiseziele und viele weiteres auslassen möchtest.

Dazu kommt, dass nicht alle Lodges oder Campsites Tiere erlauben. Die erste Frage, die wir uns immer stellen, wenn wir unsere Unterkünfte planen, ist: ist die Campsite “pet-friendly”. Unsere Erfahrung ist, dass Hunde meistens mitkommen können, sogar dann, wenn es eigentlich nicht erlaubt ist. Wichtig ist nur, dass man hinter seinem Hund herräumt und aufpasst, dass er nicht Lebensmittel anderer Camper klaut.

Fast alle Einkaufs-Malls verbieten Tiere. Da man das Tier nicht im Auto lassen kann, wenn es in der Sonne steht, gibt es nur zwei Möglichkeiten: man parkt in einem Parkhaus oder jemand bleibt im Auto, damit die Fenster offenbleiben können.

Auch wenn man Behörden aufsucht, ist die Mitnahme eines Hundes schwierig.

Für alle, die ein Auto mieten wollen, gilt auch, dass sie vorher beim Vermieter fragen, ob es in Ordnung ist, ein Haustier mitzunehmen. Wir haben ein eigenes Auto und sind daher nicht eingeschränkt. 

Gefahren für den Hund

Manchmal könnte man meinen, dass Menschen Namibia für eine Marskolonie halten, einen zumindest für Hunde feindlichen Lebensraum. Tatsache ist, dass sich Namibia auf der Erde befindet und dass es auch sehr viele einheimische Hunde gibt, die sich dort genauso wohl fühlen wie ihre Artgenossen in Europa.

Oft hören wir: “Es ist zu heiß” oder “Es ist zu gefährlich”.

Vor unserer ersten Reise mit Penny machten wir uns viele Gedanken. Wir wollten im Dezember fahren und wussten, dass es sehr heiß werden würde. Und: wie würde sie mit den Dornen klarkommen? Die Realität war, dass Penny die Hitze ohne Probleme ertrug. Vom ersten Tag an war es so, als ob sie schon immer in Namibia gelebt hatte. 

Wenn wir im Veld spazieren gehen, kommt es vor, dass sie sich Dornen eintritt. Dann tragen wir sie auch für kurze Strecken und sind froh, dass wir einen kleinen Hund haben.

Bleiben noch die Schlangen und Skorpione. Penny ist ein Jack Russell-Terrier und daher von Natur aus neugierig und mit einem Jagdtrieb ausgestattet. Bis jetzt hatte sie aber noch nie eine unerfreuliche Begegnung mit einem gefährlichen Tier. Ja, wir hatten schon mit Speikobras, Skorpionen und schwarzen Mambas zu tun, während sie in der Nähe war, aber wir passten auf und unser Hund war nie in Gefahr.

Es müssen keine Krabbeltiere sein. Paviane, Hyänen oder Großkatzen können auch tödlich sein. 

Es gilt also: man muss für den Hund mitdenken und besonders aufmerksam sein. 

Und ja: man muss damit rechnen, dass der Hund stirbt. Das muss man aber auch in Europa, wo die Gefahr hauptsächlich vom Straßenverkehr ausgeht.

Es muss außerdem gesagt werden: auch in Namibia werden Hunde gestohlen. Und leider landen sie schon mal im Kochtopf oder auf dem Grillrost. Als Tourist ist es schwieriger als für einen Einheimischen, den Hund wieder zu finden.

Eine andere Hundekultur

Während es in Deutschland und anderen europäischen Ländern normal ist, dass man mit seinem Hund Gassi geht, ist das in Namibia eher unüblich. Dort leben die meisten Menschen in Häusern mit großen Grundstücken. Der Hund kann dort frei herumlaufen und verrichtet dort auch sein “Geschäft”, das dann weggeräumt werden muss.

Hunde in Namibia halten sich viel im Freien, auf dem Grundstück auf. Das bedeutet, dass wenn man mit (oder auch ohne) Hund eine Straße in einem Wohnviertel herunter geht, aus jedem Grundstück angebellt wird. Hunde sind in Namibia noch weit mehr als in Europa ein Schutzmechanismus. Ihre Eigentümer wollen, dass der Hund bellt, wenn jemand am Grundstück vorbei geht. Den Spaziergänger nervt das sehr.

Dennoch gibt es in Städten wie Windhoek, Swakopmund oder Walvis Bay Orte, wo man gut mit dem Hund spazieren gehen kann. Aber das heißt auch, dass wenn man mit dem Hund raus will, erstmal zu diesen Orten fahren muss, wenn man nicht gleich in der Nachbarschaft wohnt. Das ist umständlich.

Ja, man kann auch anderswo mit dem Hund an der Leine spazieren gehen. Nur ist es ungewöhnlich und zieht neugierige Blicke auf sich.

Unsere besonderen Umstände

Wir müssen aber auch sagen, dass wir, im Gegensatz zu vielen Touristen, in Namibia ein “Zuhause” bei der Familie haben. Dort gibt es einen großen, eingezäunten Hof und viele andere Haustiere. Das macht vieles sehr viel einfacher, zumindest für die Tage, in denen wir uns in Windhoek aufhalten. Penny ist dort Teil der Familie und es gibt immer jemanden, der sich um den Hund kümmert, wenn wir gerade mal in die Stadt müssen und sie nicht mitnehmen können oder wollen.

Außerdem sind wir nicht “normale” Touristen. Ja, wir gehen jedes Mal auf Reisen, aber unsere Ziele sind nicht immer die üblichen Touristenziele. Wir besuchen auch gerne Familie oder Freunde auf der Farm. Da können wir Penny ohne Weiteres mitnehmen.

Vorbereitung

Wenn du immer noch deinen Hund nach Namibia mitnehmen möchtest, gilt es einiges vor der Abreise zu erledigen.

Wahrscheinlich möchtest du den Hund auch zurück nach Europa bringen. Auch für diesen Fall gilt es, einige Formalitäten zu beachten.

Impfungen

Die Tollwut-Impfung ist Pflicht. Wenn der Hund wieder nach Europa zurückgebracht wird, muss der Tollwut-Titer stimmen, d.h. der Bluttest für die Tollwut-Antikörper muss vorliegen. 

Wir lassen unsere Penny regelmäßig gegen alles impfen, was es gibt. Das tun wir nicht nur für die Reisen, sondern natürlich in erster Linie, damit der Hund, auch in Europa, so weit wie möglich gesund bleibt.

Bei der ersten Reise, die wir mit unserer Penny nach Namibia machen wollten, stimmte der Tollwut-Titer nicht. Wir mussten sie in Deutschland lassen. Bei der nächsten Reise war dann alles in Ordnung und Penny war dabei.

Unsere Tierärztin empfiehlt weiterhin Tabletten gegen Herzwurm, wenn wir in den Norden Namibias reisen wollen. Eine Impfung, die für Namibia nicht nötig ist, ist gegen die afrikanische Schlafkrankheit. Auf die sollte man verzichten, weil die Behandlung für das Tier gefährlich ist.

Chip

Das ist keine Voraussetzung für die Einfuhr des Hundes nach Namibia, aber für die Einreise zurück nach Europa.

Europäischer Haustierausweis

Dieses Büchlein ist keine Voraussetzung für die Einreise nach Namibia, aber für die Rückreise nach Europa. In dem Büchlein werden alle Impfungen eingetragen.

Wir haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass der Haustierausweis die Behörden in Namibia und Südafrika ganz besonders beeindruckt hat. Wichtig ist, dass ein “Passbild” von dem Hund im Ausweis eingeklebt wird. Es erleichtert das Ausstellen von Einfuhrgenehmigungen und der Umgang mit den Grenzbeamten ganz besonders. “A passport for the dog! With a photo!” haben wir schon begeistert zu hören bekommen.

Flugbuchung

Beim Antrag auf eine Einfuhrgenehmigung musst du angeben, wann, wo und wie das Tier in Namibia einreist. Daher muss man sein eigenes Ticket und das für den Hund bereits gebucht haben.

Einfuhrgenehmigung

Die Einfuhrgenehmigung wird von dem namibischen Veterinäramt ausgestellt. Dieser Schritt ist am einfachsten, wenn man jemanden in Namibia hat, der zum Veterinäramt geht und die entsprechenden Formulare besorgt und dann die Genehmigung abholt. Alternativ kann man die namibische Botschaft in Berlin kontaktieren.

Antrag für die Einfuhrgenehmigung

Als erstes beantragt man den “Veterinary import permit for Animals / Animal Products into Namibia”. Hier ist ein Beispiel des Antrags.

Das Formular muss aufgefüllt werden und beim Veterinäramt in Namibia zusammen mit 50 N$ oder 16 € bei der Botschaft abgegeben werden.

Wir haben es einmal über die Botschaft in Berlin versucht, haben aber nie eine Rückmeldung bekommen. Seitdem bitten wir Familie oder Freunde in Namibia, den Gang zum Veterinäramt für uns übernehmen. 

Das Formular muss nicht vom Eigentümer des Hundes ausgefüllt werden, sondern von irgendeiner Person, die sich als Importeur ausgibt. Dem Veterinäramt in Namibia ist es egal, wem der Hund gehört.

Veterinary Permit for the Import of Dogs

Ein paar Tage später bekommt deine Kontaktperson in Windhoek oder du selber aus Berlin das “Veterinary Permit for the Import of Dogs (no quarantine)” Hier ist ein (nicht sehr schönes) Beispiel eines solchen Permits.

Da wir den direkten Weg über Windhoek gehen, muss die Genehmigung noch nach Deutschland geschickt werden. Zum Glück finden wir immer jemanden, der den Brief nach Deutschland mitnimmt und ihn uns zuschickt. Vorher lassen wir das Formular noch scannen und bekommen es per EMail. Das dient uns als Backup, falls das Papier verloren geht.

Darin werden der Name der Person, die das Tier einführt, sowie die Adresse in Namibia ausgewiesen.

Die Einfuhr des Hundes wird allerdings nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt, wovon die wichtigste Bedingung 2 ist: ein Tierarzt des deutschen Veterinäramts muss das angehängte Formular ausfüllen, unterschreiben und stempeln.

Amtstierarzt in Deutschland

Nicht länger als drei Tage vor der Reise muss ein deutscher Amtstierarzt den Hund untersuchen.

Hier kann es zwei Hürden geben:

Erstens: das Formular, das der Tierarzt ausfüllen muss, ist in Englisch. Nicht alle Tierärzte können Englisch so gut, dass sie das Formular ausfüllen wollen. Es hat sich bei uns bewährt, eine deutsche Übersetzung des Formulars mitzunehmen. Hier kannst du dir die Übersetzung herunterladen.

Zweitens: auf der vorletzten und letzten Seite des Formulars ist eine Liste von Krankheiten, bei der bescheinigt werden muss, dass das Ursprungsland frei von diesen Krankheiten ist, oder dass Laborwerte vorliegen müssen, dass das Tier nicht an diesen Krankheiten erkrankt ist.

In einigen Landkreisen versteifen sich die Tierärzte darauf, dass es die Krankheit theoretisch geben könnte (auch wenn kein Tier bekannt ist, das daran erkrankt ist). In unserem Landkreis bescheinigt der Tierarzt immer, dass das Land frei von den Krankheiten ist. 

Wenn der Tierarzt das nicht tut, muss die Bluttests vorweisen, die auf der letzten Seite genannt sind. Du solltest am besten schon ein paar Monate vorher bei deinem Amtstierarzt nachfragen, wie dort diese Frage beantwortet werden wird. Sonst musst du nicht länger als 30 Tage vor der Ausreise die entsprechenden Tests gemacht und dem Tierarzt vorgelegt werden.

Ganz wichtig auf dem Formular sind die Stempel des Amtstierarzt. Je mehr, desto besser.

Es wird eine Fax-Nummer auf dem Formular angegeben. Diese Nummer funktioniert nicht – das hat uns eine Tierärztin beim Veterinäramt in Windhoek bestätigt. Wir digitalisieren das ausgefüllte Formular und schicken es per EMail und bekommen meistens eine Fehlermeldung.

Ausrüstung

Vor der Abreise solltest du auch alle Ausrüstung, die du während des Fluges und deines Aufenthalts in Namibia brauchst, besorgen. Für uns gehört dazu:

Medikamente

Unsere Penny hat eine Herzkrankheit, die es erfordern, dass sie täglich Tabletten zu sich nehmen muss. Davon packen wir genügend ein. Außerdem besorgen wir uns Spot-on gegen Zecken und Flöhe.

Transportbehälter

Wir haben eine Hundetasche, die von der IATA zugelassen ist. Sie ist so groß, dass Penny darin stehen kann. Die Seiten bestehen aus Nylon oder Gitterstoff. So kann sie sich ein wenig bewegen und auch gut schlafen. Diese Tasche ist mit einer leichten Decke ausgelegt.

Wenn dein Hund im Cargo-Bereich reisen muss, brauchst du eine entsprechende Box aus Hartplastik. Wichtig ist, dass der Hund in der Box mit Wasser versorgt werden kann.

Andere Accessoires

Halsband und Hundeleine sind schon vorhanden. Wir nehmen sowohl eine normale Hundeleine mit, als auch eine Rollleine mit. Letztere benutzen wir, wenn der Hund mehr Bewegungsfreiheit beim Spaziergang haben soll.

Am Halsband haben wir eine wetterfeste Marke, auf der der Name des Hundes sowie eine namibische Telefonnummer steht. Diese kleinen Kapseln, die man ans Halsband hängen kann und in denen man einen Zettel mit Namen und Telefonnummer wasserdicht unterbringen kann, funktionieren bei unserer Penny nicht. Nach ein paar Stunden hängt nur noch der Deckel der Kapsel an der Leine. Natürlich muss es keine namibische Telefonnummer sein, aber eine einheimische Nummer wird eher angerufen, wenn der Hund gefunden wird, als eine europäische Nummer.  Wenn du keine namibische Nummer hast, dir aber sowieso eine SIM-Karte besorgen wirst, empfehlen wir die Namensschilder der Firma Rogz. Die kann man beschriften, sobald man eine eigene Telefonnummer hat. Außerdem kann man in vielen Läden für den Heimtierbedarf ein metallisches Namensschild gravieren lassen.

Bei uns ist auch immer ein Wassernapf für den Hund dabei.

Da wir regelmäßig nach Namibia reisen und einen Ort haben, wo wir unsere Ausrüstung aufbewahren können, hat sich einiges an Dingen für den Hund angesammelt. So haben wir einen Hundekorb aus Stoff, weitere Näpfe und Spielzeug bereit, wenn wir in Namibia landen.

Futter

Hundefutter kann man in jedem Supermarkt und natürlich auch in Läden für den Heimtierbedarf kaufen. Du brauchst also nur das Futter, das der Hund während der Reise braucht, mitzunehmen.

Der Flug

Nun werde ich einen typischen Flug mit unserer Penny beschreiben, wie wir ihn schon sehr viele Male durchgeführt haben.

Fasten

Das wichtigste im Leben unserer Penny sind keineswegs ihr beiden Frauchens. Das wichtigste ist Fressen. Für uns ist das traurig, aber wahr.

Fressen und Trinken hat aber auch ein paar Stunden später zur Folge, dass der Hund Gassi gehen muss. Das geht 11000 Meter über der Erdoberfläche in einem Flugzeug nicht. Schon gar nicht, wenn der Hund in seiner Tasche bleiben muss.

Bevor uns jemand der Tierquälerei bezichtigt, hier ein paar Fakten zur Physiologie von Hunden: 

Ein gesunder erwachsener Hund kann problemlos 25 Tage ohne Mahlzeit auskommen. Ohne einen Schluck Wasser wäre er allerdings schon nach sechs bis sieben Tagen dehydriert. Die Physiologie von Hunden, egal ob von Wild- oder Haushunden, ist auf unregelmäßige Ernährung ausgerichtet. In freier Wildbahn steht nicht jeden Tag der große Fang auf der Speisekarte.

Quelle: https://www.planet-wissen.de/natur/haustiere/hunde/pwiewissensfragen102.html#Ohne_Nahrung

Penny bekommt ab 24 Stunden vor dem Abflug nichts mehr zu fressen und ab 12 Stunden vorher nichts mehr zu trinken. Das hört sich hart an, aber es geht und sie hat die vielen Reisen nach Namibia problemlos überstanden. Da sie eh ein Hund ist, der nur wenig trinkt, ist das mit dem Trinken nicht schlimm für sie. Dass sie nichts zu fressen bekommt, findet sie ganz blöd, aber wir bleiben hart.

Da sie nicht mehr als sechs Kilo wiegen darf, war sie auch schon die Wochen vor dem Flug auf Diät. Meistens wiegt sie dann zwischen 5,6 und 5,8 Kilo. 

Der Flug ist meistens abends. Während des Tages am Flugtag, bekommt sie viel Bewegung. Sie darf auch nicht so viel schlafen wie sonst. So ist sie während des Fluges so müde, dass sie ohne Weiteres die 10 Stunden durchschläft, ohne dass sie eine Beruhigungstablette bekommen muss.

Unsere Tierärztin hat uns vor Beruhigungstabletten gewarnt, da ein Hund im Dämmerzustand schneller auskühlen kann, als wenn er nur schläft.

Check-In

Zwei bis drei Stunden vor der Abreise wird das Gepäck eingecheckt. Dabei überprüft das Bodenpersonal auch, ob eine Buchung für den Hund vorliegt. Meistens wird der Hund mit Hundetasche gewogen. Deshalb ist es sinnvoll, alles, was die Tasche unnötig schwer macht, vorher ins eigene Handgepäck zu tun. Wenn Hund und Tasche ein wenig mehr als sechs Kilo wiegen, ist das nicht schlimm. Das Bodenpersonal wirft einen Blick auf den Hund und die Tasche und entscheidet, ob alles in Ordnung ist. Manchmal wird der Hund auch gar nicht gewogen, sondern nur angeschaut. “Eine Dame fragt man nicht nach dem Gewicht.” hieß es einmal.

Das war bis jetzt unsere Erfahrung. Wir haben aber auch schon von Reisenden gehört, die dazu gezwungen wurden, auf dem Flughafen eine andere Hundetasche zu kaufen, weil sie angeblich nicht die richtigen Maße hatte. Sollte der Hund weit schwerer sein als erlaubt, kann es passieren, dass man noch eine Cargobox besorgen muss und der Hund im Cargobereich mitfliegen muss. Das haben wir persönlich aber noch nicht erlebt.

Vor dem Boarding

Wenn das Gepäck eingecheckt ist, wird nochmal mit dem Hund ausgiebig Gassi gegangen. Wir kennen inzwischen alle Grünflächen bei den Flughäfen Frankfurt a.M., München und Köln. Wenn man erstmal durch den Sicherheitscheck ist, ist es mit dem Gassigehen vorbei bis man in Windhoek landet.

Wir legen die Tasche immer mit einer Windel aus, falls doch etwas passiert und haben natürlich Hundekotbeutel und Papiertücher dabei.

Während wir auf das Boarding warten, wird der Hund noch bespielt und wachgehalten. Wenn dann zum Boarding aufgerufen wird, machen wir die Hundetasche auf, und sie darf endlich rein. Penny ist dann so froh, dass sie schlafen darf, dass sie sich ohne Murren freiwillig in die Tasche legt und die nächsten zehn Stunden schläft.

Während des Fluges

Dann gibt es nur noch das Problem mit dem Platz im Flugzeug. Ich sagte schon, dass man zwar ein zusätzliches Ticket für den Hund kaufen muss, aber der Hund dafür keinen extra Platz bekommt. Wenn wir Glück haben, ist ein Platz neben uns frei. Wenn nicht, versuchen wir zwei freie Sitze nebeneinander zu ergattern, sobald es “Boarding completed” heißt. Dann hat der Hund seinen eigenen Sitz. Wenn man ganz viel Pech hat, ist das nicht möglich und dann wird es sehr eng.

Während Start und Landung muss die Hundetasche auf dem Boden sein. Beim Flug selbst, darf die Tasche auf dem Schoß des Frauchens oder auf einem freien Nebensitz liegen.

Während des Fluges muss der Hund in der Tasche bleiben.

Unsere Penny ist sehr ruhig. Es kommt oft vor, dass das Bordpersonal erst beim Aussteigen merkt, dass ein Hund mit dabei war. Das kann man natürlich vorher üben.

Eine Stunde vor der Landung wird sie behutsam geweckt und bekommt (unauffällig) ein wenig Wasser und Trockenfutter. Dabei bleibt sie aber ruhig in ihrer Tasche liegen. Meistens streckt sie sich ein wenig und legt sich dann wieder hin.

Nach dem Flug

Einreise

Nach der Landung in Windhoek geht man zu Fuß vom Flugzeug zum Flughafengebäude. Dabei steht viel Flughafenpersonal bereit, das darauf achtet, dass die ankommenden Fluggäste den vorgeschriebenen Weg gehen. Sobald wir von dem Parkplatz fürs Flugzeug weg und beim Gebäude sind, fragen wir das Personal, ob der Hund aus der Tasche herausgelassen werden darf. Bis jetzt wurde das immer erlaubt. Dann kann sie sofort Pipi machen, wobei wir natürlich darauf achten, dass sie das nicht auf dem Gehweg selbst, sondern bei einem Baum macht.

Für die Einreise selbst muss sie wieder in die Tasche, da das Gedränge vor den Schaltern sehr groß ist. Während wir auf das Gepäck warten, darf sie wieder raus und bekommt nochmal Wasser und ein wenig Futter

Dann geht es mit dem Gepäck durch den Zoll, wo alle Dokumente für die Einfuhr des Hundes vorgelegt werden. Wir versuchen es gar nicht erst bei der Zollkontrolle am Flughafen durch die grüne Tür zu gehen, sondern gehen zur Zollabfertigung und zeigen alle Formulare und den Haustierausweis vor. Keiner liest sich das Formular durch und alle sind beeindruckt von dem Ausweis und winken uns ohne weiteres durch. Und dann ist man endlich angekommen.

Auch beim Flughafen in Windhoek gibt es Grünflächen, die man aufsuchen sollte, bevor man weiterreist.

Veterinäramt Namibia

Manchmal ist ein Tierarzt am Flughafen und nimmt die gestempelten Unterlagen in Empfang. Dann braucht man nicht mehr zum Veterinäramt. Wenn kein Tierarzt anwesend war, muss man zum Amt nach Windhoek. Ich sagte schon, dass das Veterinäramt in Windhoek zu den effizientesten Behörden in Namibia gehört. Man geht dort mit dem Hund hin und sagt, dass man gerade mit dem Tier eingereist ist und zeigt alle Papiere vor. Es wird gestempelt und danach ist der Hund eingereist.  

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Einkaufen

Du brauchst kein Futter mitzunehmen, außer das, was der Hund während und kurz nach dem Flug frisst.

In Namibia haben selbst die kleineren Supermärkte Hundefutter. Sowohl Trocken- als auch Nassfutter ist verfügbar. Wir kaufen immer einen Beutel Trockenfutter, weil

• Penny das so auch von Zuhause gewöhnt ist
• Es leichter und sauberer zu transportieren ist

Es gibt auch Spezialgeschäfte für Haustiere, bei denen man auch hier in Deutschland bekannte Marken kaufen kann. Auch Hundeleinen, Hundedecken, Futternäpfe und Spielzeug gibt es in fast jedem Supermarkt zu kaufen.

Unsere Penny liebt es, sich in Aas zu wälzen. Wenn dein Hund dieselbe unangenehme Macke hat, besorge dir noch Hundeshampoo.

Tierärzte

Penny musste schon ein paar Mal in Namibia zum Tierarzt. Einmal wurde sie von einer frechen Manguste (Haustier bei meinem Bruder) gebissen, einmal hat sie ihre Augenbraue an einem Draht aufgeratscht und bei unserem letzten Aufenthalt wurde sie von einem Nachbarhund gebissen. Von allen drei Ereignissen war das letzte das schwerwiegendste, da sie arg unter Schock stand und in Gefahr lief, ihr Auge zu verlieren. Alle Ereignisse fanden in Windhoek statt und so war tierärztliche Hilfe nicht weit.

Grundsätzlich sind die Tierärzte von der Ausbildung, dem Wissen und Können mit denen in Europa vergleichbar. Sie können aber auch mit Ereignissen umgehen, die es so in Deutschland nicht gibt, wie Schlangen- und Pavianbisse. Penny hat sowas noch nicht erlebt, aber in der Familie ist es schon vorgekommen. Die Hunde haben immer überlebt, allerdings auch, weil es nie weit bis zum nächsten Tierarzt war.

Wir haben eine Krankenversicherung für den Hund, die Operationen abdeckt. Bei den Verletzungen, bei denen die Wunde vernäht werden musste, wurden die Kosten von der Versicherung bezahlt.

Wenn ich eine Reise plane, suche ich auch die Adressen und Telefonnummern von Tierärzten heraus und speichere diese als Wegpunkte im Navi. Tierärzte gibt es in jeder kleineren Stadt in Namibia. So ist es einfach, im Notfall den nächsten Tierarzt zu identifizieren und anzusteuern.

Zur Not können viele Farmer auch erste Hilfe leisten, da sie oft mit kranken oder verletzen Tieren zu tun haben.

Verhaltensregeln

Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber ich will es trotzdem erwähnen:

• Belästige andere Menschen nicht mit den Hinterlassenschaften deines Hundes. Räume sie weg. Nur so bleibt das Goodwill der Lodges, Gästefarmen und Campingplätze, die Hunde erlauben, erhalten.
• Andere Gäste kommen auch wegen der Ruhe. Man sollte also dafür Sorge tragen, dass sie nicht durch Gebell der Hunde belästigt werden.
• Unsere Penny ist ein Jack Russell-Terrier, d.h. sie ist ein Jagdhund. Das bedeutet, dass wir sie auf einer Campsite auch an einem langen Seil anbinden, damit sie nicht mal schnell ins Veld geht und vielleicht irgendwelche Tiere jagt. Da sie auch sehr gerne schwimmt, müssen wir sie auf Campsites an den nördlichen Flüssen auch anbinden, damit sie nicht ins Wasser geht und Krokodilen oder Hippos zum Opfer wird. Daher empfehlen wir auch dir, ein langes Seil mit Karabiner zu besorgen, damit dein Hund bei der Campsite bleibt.
• Wir haben es schon erwähnt: das Wichtigste im Leben unserer Penny ist Futter. Leider sind andere Camper oft unaufmerksam und lassen Nahrungsmittel offen herumstehen. Deshalb achten wir immer darauf, dass Penny dort nichts klaut.

Reisen in andere SADC-Staaten

Es ist einfach mit einem Tier aus Namibia heraus mit dem Auto nach Südafrika oder ein anderes SADC-Land zu reisen. Man muss sich nur die entsprechende Genehmigung bei einem Veterinäramt in Namibia holen. Es kann sein, dass man für die Rückreise nach Namibia wieder eine Genehmigung des Veterinäramts des anderen Staats braucht. Bei ein oder zwei Wochen im anderen Staat ist es nicht nötig, bei mehreren Monaten schon. Man kann sich auch vorher bei der Grenzkontrolle informieren, ob und wann eine weitere Einfuhrgenehmigung erforderlich ist.

Nicht alle Grenzübergänge lassen eine Ein- und Ausreise mit Hund zu. Letztes Jahr saßen wir z.B. in Onseepkans fest. Der südafrikanische Grenzer war sehr hilfsbereit, ließ uns aber nicht mit zwei Hunden nach Namibia hinüber, weil es auf der namibischen Seite niemanden für die Kontrolle der Einfuhr von Tieren gab. Wir mussten entweder über Nakop/Ariamsvlei oder Vioolsdrift/Noordoewer reisen. Wir entschieden uns für Noordoewer und konnten ohne Probleme in Namibia einreisen. Die Papiere der Hunde wurden aber kontrolliert.

Checkliste

• Wurde der Hund regelmäßig, vor allem gegen Tollwut, geimpft und sind diese Impfungen immer aktuell?
• Stimmt der Tollwut-Titer, d.h. liegt ein positiver Bluttest für Tollwut-Antikörper vor?
• Ist der Hund gechipt?
• Besitzt der Hund einen europäischen Haustierausweis?
• Hast du den Flug für den Hund gebucht?
  • Ist es ein Direktflug?
  • Darf der Hund mit in die Kabine? Hundetasche oder Cargo Bereich
• Hast du eine Einfuhrgenehmigung für den Hund beim Veterinäramt in Namibia beantragt?
• Hast du den Veterinary import permit for animals erhalten?
• Mindestens 30 Tage vor dem Flug: Wie wird das Amtstierarzt auf die Frage ob der Krankheiten im Land vorkommen, reagieren?
  • Könnten vorkommen – Bluttests machen
• Nicht mehr als 3 Tage vor dem Flug – Besuch des Amtstierarzt
• Vorbereitung der Hundetasche:
  • Hundekotbeutel
  • Windel
  • Papiertücher
  • (Fleece-)Decke
  • Wassernapf
• 24 Stunden vor dem Abflug: der Hund bekommt nichts mehr zu fressen
• 12 Stunden vor dem Abflug: der Hund bekommt nichts mehr zu trinken
• 3 Stunden vor dem Abflug: Check-In mit Hund
  • Lässt das Bodenpersonal den Hund in die Kabine?
  • Oder der Hund wird in einer Cargo box eingecheckt?
• Danach: nochmal ausgiebig Gassi gehen!
• Boarding: der Hund kommt in die Hundetasche
• Flug
• Eine Stunde vor der Landung: Hund wecken, etwas zu trinken und fressen geben
• Landung
• Wenn’s geht: noch vor der Einreise Gassi gehen
• Einreise und Zoll
  • Einfuhrerlaubnis und Haustierausweis beim Zoll vorlegen
• Besuch des Veterinäramts in Windhoek

Update: Am 13.11.2022 habe ich die Kommentare geschlossen. Wir sind nun schon einige Jahre nicht mehr mit unserem Hund zwischen Europa und Namibia gereist. Inzwischen haben sich viele Dinge geändert. Wir können nicht mehr kompetent eure Fragen beantworten.

Anette Seiler

Anette bereist schon seit ihrer Kindheit das südliche Afrika. Sie liebt es, in der freien Natur zu sein, zu campen, Vögel zu beobachten und offroad zu fahren.