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Warum sollte man den Reifendruck beim Offroad-Fahren anpassen?
Es hilft dem Fahrer, wenn man den Reifendruck des Autos beim Offroad-Fahren dem Gelände anpasst. Diese Anpassung macht das Fahren nicht nur einfacher, sondern auch sicherer. Doch welchen Reifendruck sollte man in welchem Gelände benutzen?
Wir fahren einen Nissan NP300 Hardbody mit BF Goodrich-Reifen. Je nachdem, auf welchem Terrain man sich befindet, sollte man Luft aus den Reifen rauslassen oder rein pumpen. Der Ratschlag, der im Internet oft zu lesen ist, ist den Luftdruck um einen bestimmten Prozentsatz des vom Autohersteller empfohlenen Druck zu verringern.
Gestern wurde auf der Facebook-Gruppe “Camping in Namibia” folgende Richtlinien von Rudolf Mohrmann gepostet:
Approximate Deflation | |
Terrain | Percentage deflation |
Tar | 0% (From manufacturer’s recommendation) |
Gravel | 10-15% |
Corrugated dirt | 10-15% |
Sharp rocks | 10-15% |
Smooth rocks | 10-15% |
Mud | 25% |
Sand | 50-60% |
Die deutsche Offroad-Website “Pistenkuh” gibt folgende Hinweise zu Reifendruck beim Offroad-Fahren:
Der Reifendruck ist ganz entscheidend für die Performance eines Fahrzeuges im Gelände. Reduzierter Reifendruck bewirkt im Gelände mehr als man meint. Besonders Anfänger glauben es nicht und scheuen sich, die Luft aus den Reifen zu lassen. Ohne Scherz, man kann in extremen Situationen den Luftdruck auf bis zu 0,6 bar reduzieren.
Als Anhaltswert würde ich sagen, kann man den Reifendruck im Gelände (Sand, Schnee, Matsch, Wiese, Geröll etc. ausgenommen extrem scharfkantige Steine z.B. Vulkangestein) um 15 bis 20% reduzieren. Bei scharfkantigem Fels oder Steinen würde ich den Luftdruck auf „Normal“ lassen.
Im weichen Sand, wo die Geschwindigkeit nicht über 50 km/h hinaus geht, kann man den Luftdruck ruhig halbieren. Wird es noch schwieriger, reduziert man den Luftdruck um 75% und fährt nicht schneller als 30 km/h. Im Extremfall geht man runter auf 0,6 bar. Dann fährt man extrem vorsichtig und erhöht den Luftdruck, sobald man sich nur noch in schwierigem aber nicht mehr in extrem schwierigem Sand befindet.Übersicht Reifendruck bei Offroad fahren
Teerstraße 100 %
Pisten, Wellblech – 15 %
Felsen – 15 %
Schlamm – 25 %
Sand – 50 %
Das deckt sich mit den Angaben in der Facebook-Gruppe.
In der Praxis ist dann Kopfrechnen angesagt. Nissan empfiehlt vorne und hinten 240 kPa wenn das Auto weniger als die Hälfte der zugelassenen Ladung geladen hat. Bei mehr Ladung sollen es vorne 240 und hinten 280kPa sein. Wieviel sind 85% von 240 kPa? Und von 280 kPa?
Reifendruck für den Nissan NP300
Und was ist, wenn das Reifendruckgerät nicht in kPA sondern in Bar oder psi misst? Bar ist ja einfach – einfach durch 100 teilen. Aber psi?
Deshalb habe ich für unsere Reifen eine kleine Tabelle erstellt, die ich ausgedruckt habe und dann im Auto, einem Nissan NP300, zur Hand habe.
Terrain | Vorne | Hinten | |||||||
Immer | Weniger als halbvoll geladen | Mehr als halbvoll geladen | |||||||
kPa | bar | psi | kPa | bar | psi | kPa | bar | psi | |
Teer | 240 | 2,4 | 35 | 240 | 2,4 | 35 | 280 | 2,8 | 41 |
Gravel / Piste | 204-216 | 2,0-2,1 | 30-31 | 204-216 | 2,0-2,1 | 30-31 | 238-252 | 2,4-2,5 | 31-37 |
Wellblech | 204-216 | 2,0-2,1 | 30-31 | 204-216 | 2,0-2,1 | 30-31 | 238-252 | 2,4-2,5 | 31-37 |
Scharfe Felsen | 204-216 | 2,0-2,1 | 30-31 | 204-216 | 2,0-2,1 | 30-31 | 238-252 | 2,4-2,5 | 31-37 |
Glatte Felsen | 120-190 | 1,2-1,9 | 18-28 | 120-190 | 1,2-1,9 | 18-28 | 140-220 | 1,4-2,2 | 21-33 |
Schlamm | 180 | 1,8 | 26 | 180 | 1,8 | 26 | 210 | 2,1 | 31 |
Sand | 100-120 | 1,0-1,2 | 14-18 | 100-120 | 1,0-1,2 | 14-18 | 112-140 | 1,1-1,4 | 16,5-21 |
Diese Angaben sollten auch in etwa für Autos derselben Größe (Toyota Hilux, Isuzu, etc.) gelten.
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Hier ist die Tabelle im PDF-Format:
Anette Seiler
Anette bereist schon seit ihrer Kindheit das südliche Afrika. Sie liebt es, in der freien Natur zu sein, zu campen, Vögel zu beobachten und offroad zu fahren.
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